WOHER KOMMT DER (VERÄNDERUNGS-)DRUCK

Heute möchte ich dir Druck machen. [ich schlucke und werde etwas schwerer]

Bzw. möchte ich, dass du dir selbst Druck machst.

Wofür?

Zum Einen dafür, dass du bei einem meiner nächsten Workshops (z.B. Changemaking 101) dabei bist.

Zum anderen dafür, dass du dich – ob mit oder ohne Changemaking 101 – der Themen, Projekte und Veränderungen annimmst, die du ohnehin schon am Horizont für dich auftauchen siehst…

…aber noch nicht ganz für möglich hältst („schwierig“, „in meinem Umkreis macht das niemand“, „was werden die anderen sagen“, „unrealistisch“ etc.)…

…und vermutlich auch noch nicht unbedingt notwendig siehst („hat noch Zeit“, „zuerst mal Karriere / Geld / Haus / nichts tun / abwarten“, „das hat noch Zeit bis morgen / Sommer / 2025“)

Dafür möchte ich dir 3 Perspektiven unterstützend anbieten mit denen du dir Druck und/oder Motivation machen kannst, endlich etwas anzugehen.

Wenn du willst natürlich.

1. Deine beschränkte Lebenszeit

2. Deine Verantwortung, die aus der Zukunft kommt

3. Deine Einladung in die Arena

 

Lass dich aber nicht er-drücken. 

Die Kunst ist es, Druck zu spüren und gleichzeitig handlungsfähig – response able – zu bleiben. Weder stolzbasiertes „CHAKAAA! Jetzt reißen wir die Welt nieder“ noch schambasiertes Versteckspielen bringt nachhaltigen Erfolg.

Los gehts:

 

1. Du hast nicht ewig Zeit

*Überraschung!*

Für manche tatsächlich. 

Wir verlieren immer wieder aus den Augen, dass wir tatsächlich nicht ewig Zeit haben – dass wir endlich sind und irgendwann nicht mehr sein werden. Vielleicht heute. Vielleicht in 50 Jahren. Aber sicher irgendwann!

Makaber?

Kaum. 

Eher realistisch. 

Und für mich meistens tatsächlich motivierend.

Und manchmal brauchen wir nicht einmal den Tod, um zu erkennen, dass es für alle Dinge ein letztes Mal geben wird.

Heute könnte das letzte Mal gewesen sein, 

  • dass du deinen Partner küsst

  • dass du dich über deine Kollegin ärgern kannst

  • dass du für dein Kind mitten in der Nacht aufstehst und dich ansabbern lässt

  • dass du jemandem oder dir selbst vergeben kannst

  • [setz ein, was dich gerade beschäftigt, ]

Selbst, wenn du gesund bleibst, hast du nur rund 4000 Wochen Zeit in deinem Leben zur Verfügung. (Empfehlung: 4000 Weeks – Time Management for Mortals, tolles Buch von Oliver Burkeman, hier einer seiner beiden TEDx Talks)

Es ist eine durchaus vergebliche Anstrengung, unaufhörlich zu versuchen, möglichst viel in diese kurze Zeit hineinzupressen – Stress & Druck & Halbherzigkeit lauern im Gebüsch der gerade so präsenten FOMO-Mentalität. Das ist das beste Rezept dafür, genau die Dinge aus dem Blick zu verlieren, die uns wirklich wichtig sind und uns vor allem glücklich machen.

Nicht zu tun, wovon du eigentlich weißt, dass du es wirklich tun willst, könnte eine echt fundamental vergebene Chance sein.

Unsere Zeit ist die tatsächlich knappste Ressource. 

Womit du jeden Tag deine Zeit verbringst ist auch das, wozu dein Leben wird.

 

2. Deine Verantwortung kommt aus der Zukunft

Ein lieber Arbeitskollege von mir hat einmal zu mir gesagt: 

„Wenn ich jetzt gerade in die Welt schaue und nichts mache… das geht gar nicht! Wenn ich daran denke, dass mich meine Tochter – wenn sie dann erwachsen ist – fragt: ‚Sag mal, Papa, habt ihr damals eigentlich gewusst, was da auf uns zukommt? Was hast du damals getan? Wo warst du?‘ dann will ich ihr in die Augen schauen können und sagen, dass ich mein bestes versucht habe.“

Was fast nach amerikanischem Pathos klingt, hat doch auch einiges an Tragweite für uns.

Der Philosoph Markus Gabriel hat auch kürzlich ein Buch geschrieben, das in diese Richtung stark argumentiert – „Liebe Kinder oder Zukunft als Quelle der Verantwortung“.  Er fragt sich darin, wie wir gemeinsam zu vernünftigen Optimist:innen werden, die die Zukunft nicht als Eskalation der Gegenwart, sondern als Quelle der Verantwortung begreifen?

Du musst nicht gleich so tief eintauchen, um Klarheit darüber zu kriegen, dass wir denen, die nach uns kommen, etwas schuldig sind. Auch den noch nicht geborenen. Was genau das ist, das kannst nur du selbst beantworten, .

 

3. In die Arena

Die meisten Menschen stehen auf der Tribüne ihres eigenen Lebens – als Zuschauer. Du auch, ?

Sie hoffen. Und zögern. Und denken. Und manchmal versuchen sie, sich zu entscheiden.

Sie rufen den Spielern, die sich am Spielfeld abrackern, zu, dass sie schneller sein sollen.

Sie wissen alles besser. Haben harsche Kritik. Verstecken sich hinter klug errichteten Fassaden. Und schießen auf die, die in der Arena stehen und sich die Hände schmutzig machen.

Ich kann das auch nachvollziehen. Es ist so viel leichter und angenehmer über etwas zu sprechen… 

…als es tatsächlich zu tun.

Es ist so viel leichter, anderen zu erzählen, was meine Werte sind oder was mir wichtig ist…

…als tatsächlich Entscheidungen zu treffen.

Es ist so viel leichter, sich gute Intentionen auf die Fahnen zu schreiben…

…als danach die Realität zu konfrontieren.

Angst, Scham und Stolz halten uns in der Passivität.

Aber willst du wirklich in 10, 20, 50 Jahren zurück schauen und dir denken: „Hätt ich mich doch einmal getraut!“?

Wir warten oft auf den „richtigen Moment“.

Manchmal müssen wir diesen Moment aber einfach selbst erschaffen.

 

Und wie weiter?

Ich wünsch dir jedenfalls genug Druck & Motivation, um anzugehen, was du angehen willst. Aber eben auch nicht zu viel. Wenn du neugierig bist mit mir zusammenzuarbeiten, dann komm doch zum nächsten Durchgang von Changemaking101 oder schreib mir einfach.

Hier findest du mehr Infos dazu:

Ich würd mich freuen, dich dort zu sehen!