MEINE GRÜNDUNGSGESCHICHTE (1/5)

 

TEIL 1: „Eigentlich will ich gar nicht mehr mit euch arbeiten!“

„Eigentlich will ich nicht mehr mit euch arbeiten!“

Große Augen. Flacher Atem.

So startete das Meeting.

[Übrigens: Das ist Teil 1 der E-Mail Serie in der ich mich bei dir vorstellen will.]

Zumindest in meiner Erinnerung wurde der Meetingraum in diesem Moment etwas dunkler. Die Luft plötzlich sehr, sehr dick. Spannung im Raum. Keine Bewegung.

Warst du schon einmal in so einer Situation?

Damals bin ich gerade zum Leiter des Training- und Support Teams von Teach For Austria ernannt worden. (check out Teach For Austria – tolle Organisation!)

Im Meeting-Raum: Mein Team & das Management Team. Der Anlass: Unsere Zusammenarbeit.

Was für ein Start.

Und ich konnte diese Aussage eines hochrangigen Mitglieds unseres Management-Teams auch ganz gut nachvollziehen. Die anderen großen Augen in dem Raum ebenso.

Die Zeit davor war turbulent gewesen: Wir machten uns etwas mehr als 1 Jahr zuvor auf, um als Organisation „TEAL“ zu werden. Wer das nicht kennt: Der Begriff wurde populär durch Frédéric Laloux‘ Buch „Reinventing Organizations“ über Unternehmen, die 

1. Einen klaren evolutionären Purpose ins Zentrum ihrer Aktivitäten stellen

2. Auf Self-Management der Teams durch flache Hierarchie setzen und

3. Eine Kultur der Wholeness (Ganzheitlichkeit) etablieren, in der sich ALLE mit ihrer kompletten Menschlichkeit einbringen und dadurch starkes Vertrauen entsteht

Da wir uns als Programm schon immer Leadership & Systemveränderung auf die Fahnen schrieben, wollten wir auch in unserer Zusammenarbeit intern Vorreiter sein.

Damals wie heute war auch ich überzeugt von der Idee. Wenn du ein System verändern willst (im Fall von Teach For Austria das Bildungssystem), darfst du nicht die gleichen „Fehler“ machen, wie das System, in und an dem du arbeitest.

 

Kultur prägt mehr als Strategie. Wie im Innen, so im Außen.

Und jetzt sitze ich in diesem Meeting. Alle mit den besten Intentionen. Wir wollen Impact. Wir wollen unsere Vision umsetzen, das System verändern. Alle bemüht. Und alle frustriert darüber, wo wir hingekommen waren:

  • Zu Purpose waren wir uns ja einig: Den hatten wir. Sehr klar. Sehr prägnant. Vereinend. Und energie-spendend. 

  • Mit Self-Management begannen wir langsam zu experimentieren. Etwas unstrukturiert und nur teilweise konsequent, aber begeistert.

  • Und bei Wholeness… ja bei Wholeness gingen die Vorstellungen auseinander.

Den Einen ging es ohnehin schon zu viel über „Befindlichkeiten“.

Die anderen gingen von einer schon bestehenden Vertrauenskultur aus.

Und wiederum andere waren sehr skeptisch, ob es wirklich alle so Ernst meinten mit Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz und Emotionalität am Arbeitsplatz.

Und in meiner Bewertung ist es auch vor allem dieser letzte Punkt, der Auslöser für dieses Meeting war. Und auch für diesen zweiten Satz im Meeting:

„Ich halts mit euch als Team nicht aus!“ – noch mehr Spannung. Mein Bauch zusammen gezogen.

„Jetzt soll ich übernehmen?“

„Wie sollen wir da wieder raus kommen?“

„War das eine dumme Entscheidung diese Position anzunehmen?“

Diese Gedanken rasten durch meinen Kopf. In diesem Moment war ich mehr überfordert & ratlos als klar & selbstsicher.

Wie das Meeting endete, erfährst du im nächsten Teil dieser Geschichte. 

Hier kommst du zu Teil 2 der Geschichte.

Und wie weiter?

Wenn du neugierig bist mit mir zusammenzuarbeiten, dann komm doch zum nächsten Durchgang von Changemaking101 oder schreib mir einfach.

Hier findest du mehr Infos dazu:

Ich würd mich freuen, dich dort zu sehen!