„Veränder dich jetzt endlich!“ und wie es wirklich geht

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„Veränder dich jetzt endlich!“ mit diesem inneren und manchmal auch äußeren Dialog habe ich lange Zeit versucht und versuche es noch immer manchmal, Dinge, Menschen und Probleme in meinem Leben oder meiner Organisation zu verändern.

Ist doch klar – wir brauchen doch alle Veränderung, oder?

Das Problem ist nur, dass sich mit dieser Art von Druck, aber auch durch meine anderen „Lieblings-(Selbst)-Sabotage-Werkzeuge“

  • Bemühen
  • Zwang
  • Überzeugung
  • Einsicht
  • Interpretation

oder ähnliche Mittel langfristig meistens genau gar nichts ändert. 

Kurzfristig sagt die gesamte Belegschaft oder dein Team vielleicht ja.

Kurzfristig sagt der eine Kollege vielleicht ja.

Kurzfristig sagst auch du selbst vielleicht ja.



Früher oder später kommt dann aber der unangenehme Jojo-Effekt, der nicht nur Diäten zunichte macht, sondern auch jegliche andere Bestrebung etwas zu erzwingen. ​​Wir recyceln Probleme, ohne sie wirklich an der Wurzel zu packen.

Wie Veränderung wirklich gelingt

Veränderung entsteht, wenn der Klient – zumindest für einen Moment – aufgibt, anders werden zu wollen, und stattdessen versucht zu sein, was er ist.

Arnold Beisser, Paradoxical Theory of Change

Die paradoxe Theorie der Veränderung (nach dem Gestalttherapeuten Arnold Beisser), der ich auch in all meinen Workshops folge, besagt, dass tatsächliche Veränderung erst dann passiert, wenn wir voll und ganz annehmen, was gerade ist und wie wir selbst jetzt gerade sind.

Dadurch werden oft schon lange offene Prozesse wie vergangener Ärger, Traurigkeit, Erschöpfung, etc. zu Ende gebracht („Completion“) und es entsteht wieder fester Boden unter den Füßen auf dem Veränderung tatsächlich gedeihen kann.

Je mehr ich mich selbst annehme und mit dem bin, was gerade ist, anstatt in den Verstand auszuweichen, desto effektiver werde ich in dem, was ich mache.

Lösungen entstehen danach ganz organisch. – Die Energie, die davor gebunden war im Ankämpfen gegen das, was ach so falsch ist, wird plötzlich frei und ein echter, gemeinsamer Weg nach vorne wird plötzlich sicht- und gangbar.

Echt paradox! Und: Es funktioniert.

Die Schwierigkeit dabei: Manchmal sind wir so überzeugt in unserem Verstand,

  • dass wir irgendwie anders sein sollten
  • dass die Welt anders sein sollte
  • dass andere anders sein sollten

dass wir gar nicht dazu kommen, das anzuerkennen, was tatsächlich gerade ist.

Wir sind gefangen im Gefängnis unseres eigenen Verstandes – das Tool, das wir so viele Jahre und sogar Jahrzehnte trainiert haben – in Kindergarten, Schule und Universität. Das Tool, mit dem wir uns aber tatsächlich davon abhalten, unsere Erfahrung JETZT GERADE IN DIESEM MOMENT wirklich zu erleben.

Wie Pogo sagt:

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„We have met the enemy. And he is us.“

Und das ist natürlich nicht nur auf persönlicher Ebene so.

Teams verändern sich nicht, weil Teammitglieder in ihren Geschichten darüber feststecken, wie ihr Team, die Führungskraft, die Teammitglieder, die Kund*innen, etc. sein sollten.

Organisationen bleiben unter ihrem Potenzial,

  • weil sie ja immer das tun sollten, was sie immer schon so gut gemacht haben,
  • weil sie sich bestimmten Werten und Ideen verschrieben haben, die sie doch nicht leben,
  • weil sie auf Papier anders sein sollten als sie gerade tatsächlich sind…

(was meist auch ein paar wenige für ganz viele entscheiden…

…die noch nicht ganz mit an Bord sind)

 

Ist es da überraschend, dass es Widerstand gibt?

Kaum.

Mit der paradoxen Theorie der Veränderung zu arbeiten bedeutet, das anzuerkennen, was jetzt gerade ist. – Über das zu sprechen, was jetzt gerade wirklich los ist.

Auch, wenn es weh tut.

Auch, wenn es ungemütlich ist.

Auch, wenn es nicht dem entspricht, was wir sagen, dass wir wollen oder sollten oder könnten.

Das – und nichts anderes – bringt langfristig Veränderung.

 

 

 

Ready to Upgrade?

Ich habe ein Cheat Sheet gestaltet mit dem du dich auch in Zeiten schnellster und massivster Veränderung von alltäglichen Ängsten befreien kannst. Komm raus aus dem Überlebensmodus und sofort in einen PEAK STATE. Wenn du das täglich machst, wird sich dein Leben und Wirken sehr schnell verändern.